Kapitel 1

»Janette wach auf Spätzchen du musst zur Schule!«, schreit meine Mutter die Treppen hinauf und ich wälze mich von einer Seite auf die andere. »Mom ich glaub ich bin krank«, rufe ich hinunter und meine Mutter fängt an zu lachen. »Janette Jasmine Scott du bewegst jetzt deinen Hintern hier runter und zwar sofort oder willst du das ich in dein Zimmer komme und dich raushole?«, fragt sie und ich springe sofort auf. Blitzschnell laufe ich zur Tür und sehe wie meine Mutter mich anlächelt. »Habe ich es mir doch gedacht, mach dich fertig. Das Essen ist in 5 Minuten auch soweit«, sagt sie sanft und ich lächle sie gespielt freundlich an. »Okay Mom«, rufe ich noch hinunter bevor ich meine Tür schließe und überlege, ob ich mich einfach wieder in mein Bett lege. Verdammt mein Bett sieht so verführerisch weich aus, aber auf keinen Fall will ich, dass meine Mutter herein kommt und wieder herum meckert wie unaufgeräumt mein Zimmer sei und dass ich, wenn ich mal eine gute Frau sein will, anfangen sollte Ordnung zu schaffen.

Ich laufe total verschlafen in mein Badezimmer, das genauso unaufgeräumt ist wie mein Schlafzimmer und mache mich fertig. Nachdem ich endlich aussehe, als könnte ich mich so draußen blicken lassen, packe ich irgendwelche Collageblöcke, ein paar Stifte und Bücher in meine Tasche, verlasse mein Zimmer und schlendere langsam aber sicher die Treppen hinunter in unsere Küche. »Guten Morgen«, begrüßt meine Mutter mich noch einmal mit einem breiten Lächeln auf ihrem Gesicht.
Ich beneide meine Mutter dafür, dass sie morgens auch so fit ist, aber ich denke, dass wäre ich auch, wenn ich schon um halb Zehn abends ins Bett gehen würde. »Morgen«, nuschle ich vor mich hin und meine Mutter kann ihr breites Grinsen kaum unterdrücken. »Was macht dich heute so besonders glücklich Mom? Hast du im Lotto gewonnen oder hast du endlich eine Putzfrau gefunden, die deinen Dreck wegräumt, damit du das nicht mehr machen musst?«, frage ich sie und sehe, wie sie mich fragend anblickt. »Erstens, ich spiele nicht einmal Lotto so wie du vielleicht weißt und zweitens brauche ich definitiv keine Putzfrau für meinen Dreck, aber für deinen könnte man in Betracht ziehen eine zu besorgen«, antwortet sie kühl und ich muss grinsen. »Mom das war ein Spaß, also erzähl was ist so toll an dem heutigen Tag?«

»Ich hab ein Date«, sagt sie und wirkt auf einmal total eingeschüchtert. »Mom, das ist doch wunderbar ich freu mich für dich!«, rufe ich voller Begeisterung darüber, dass meine Mutter sich endlich nicht mehr nur damit beschäftigt das Haus auf Hochglanz zu polieren, sondern auch mal was unternimmt. »Macht es dir echt nichts aus? Ich meine ich arbeite als Ärztin schon lange genug und wenn ich dann noch ausgehe sehen wir uns noch seltener«, meint sie verlegen und wird ein wenig rot. »Mom mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin 17 Jahre alt und kann wohl auf mich selbst aufpassen… und kenn ich die Person?«, frage ich sie und ich merke wie unangenehm ihr das alles wird. Sie antwortet nicht und lächelt nur vor sich hin. »Angela.« Ich sage ihren Namen extra laut, weil sie es hasst, wenn ich sie bei Vornamen nenne und nicht Mom wie sonst immer. »Janette Jasmine Scott hör auf mich bei meinem Vornamen zu nennen«, entgegnet sie mir und ist immer noch leicht gerötet. »Mom, nur Jasmine okay? Und beantworte mir meine Frage«, fordere ich sie auf uns sie nickt leicht. »Es ist Mr. Calvin«, murmelt sie leise, damit ich es nicht richtig verstehe. »Mr. Calvin der Anwalt?«, frage ich sie geschockt und sie nickt und wird immer röter. Mr. Calvin wohnt gegenüber von uns und er hat schon lange ein Auge auf meine Mutter geworfen, aber die war ja so blind vor Wut über meinen Vater, dass sie ihn nicht einmal beachtet hatte.

»Mom ich würde gerne noch Stundenlang über Mr. Calvin mit dir reden, aber leider muss ich los, sonst muss ich noch nachsitzen und ich glaube kein Lehrer entschuldigt mich dafür, dass ich mit meiner Mutter über ihren neuen Lover gesprochen habe«, meine ich und meine Mutter wirft mir einen gespielt wütenden Blick zu. »Er ist nicht mein Lover«, nuschelt sie und ich kann es nicht fassen wie verliebt sie ist. Um ehrlich zu sein kann ich Mr. Calvin nicht richtig leiden, weil er immer so spießig ist und keinen Spaß versteht, aber wenn er meine Mutter glücklich macht, wieso eigentlich nicht. »Okay verstehe Mom, ich liebe dich«, rufe ich bevor ich die Haustür hinter mir schließe und laufe die Straße entlang. »Hallo Jasmine«, begrüßt mich Mr. Calvin als er mich aus dem Haus kommen sieht und ich blicke ihn grinsend an. »Passen sie gut auf meine Mom auf«, rufe ich als ich um die Ecke biege und ich plötzlich gegen jemanden laufe…

»Kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst?«, zischt die Person und ich blicke hoch. »Ach Jasmine du bist es«, entschuldigt sich Lucas und ich blicke ihn an. »Na ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden?«, frage ich ihn und kann meine gute Laune gar nicht richtig verstehen. Bin ich so froh darüber, dass meine Mutter endlich wieder richtig gut drauf ist und die Vergangenheit vergessen kann?

»Sarah ist eine totale Nervensäge«, nuschelt er und blickt mich an. Er sieht müde aus und seine sonst so perfekte Frisur ist durchwuschelt. Ich finde es irgendwie süß. »Sarah? Also dieses Mal hast du dir ernsthaft Sarah ausgesucht?«, frage ich ihn verwundert, weil jeder von der Schule weiß, dass sie eine komplette Nervensäge ist so viel wie sie den lieben langen Tag redet. »Keine Ahnung wie das passiert ist, aber heute Nacht lag sie plötzlich in meinem Bett. Ich hab total den Blackout und kann ihre Stimme nicht mehr ertragen«, erzählt er mir und ich kann mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. »Hör auf zu lachen Jas«, knurrt er wütend und ich muss daraufhin noch lauter lachen, bis er mir seine Hand auf den Mund legt und mich wütend anfunkelt. »Ich muss betrunken gewesen sein sonst hätte ich Sarah nie mit nach Hause genommen«, meint er verzweifelt und ich grinse ihn frech an. »Und wo ist sie jetzt?«, frage ich ihn, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte. »Ich bin einfach gegangen, als sie noch geschlafen hat. Wahrscheinlich kommt sie heute zu spät zum Unterricht«, antwortet er und sein teuflisches Gesicht kommt wieder einmal zum Vorschein. Nicht, dass Lucas nur mit seinen Mädchen spielt, nein er liebt es auch noch, sie zu ärgern. »Du bist so ein Arschloch«, murmle ich leise und er blickt mich mit einem stolzen und triumphierenden Grinsen an. »Aber obwohl ich ein Arschloch bin magst du mich trotzdem«, stellt er fest und ich nicke. »Ja weil du kein Arschloch zu mir bist und ich einfach zu schlau dafür gewesen bin um mich von dir flach legen zu lassen«, antworte ich und grinse. »Okay der war jetzt echt nicht fair. Du stellt mich so dar als würde ich nur mit Mädchen reden um sie in mein Bett zu bekommen«, meint er und lächelt leicht. »Ach ist es denn nicht so?«, frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. »Natürlich nicht, ich bin eigentlich ein liebenswerter, netter, hilfsbereiter und gutaussehender Kerl, der sich nur mit Mädchen unterhalten will, aber dann passiert es immer irgendwie, dass sie unbedingt zu mir nach Hause wollen und was soll ich denn machen? Ich bin auch nur ein Mann«, antwortet er und danach herrscht Stille. Doch nach kurzer Pause fängt er an laut loszulachen. »Nein war ein Scherz, ich bin ein komplettes Arschloch du hast schon Recht, aber die Absicht jede zu mir nach Hause zu bekommen habe ich wirklich nicht manchmal ist es echt so, dass sie es mir anbieten und wie gesagt ich bin auch nur ein Mann«, verbessert er sich und ich muss grinsen. »Ein Arschloch bleibt ein Arschloch, da kannst du dich nicht mit; Ich bin auch nur ein Mann; raus reden«, behaupte ich und sein Lachen vergeht. Er zieht mich zu sich heran und flüstert mir ins Ohr: »Tut mir Leid, dass ich nicht so ein guter Lover wie Moe bin.« WAAAS?
Der Mistkerl. Ich drücke ihn gespielt beleidigt von mir weg und laufe weiter gerade aus. »Jas komm schon«, ruft er mir hinterher und ich drehe mich nicht zu ihm um, sondern laufe einfach geradeaus weiter. Wir sind eh schon viel zu spät dran. Ich muss mir mein Grinsen unterdrücken, als er plötzlich vor mir steht und mein Kinn so anhebt, damit ich ihm in seine Augen schaue. Hab ich schon einmal erwähnt, dass er wunderschöne blaue Augen hat? Halt warte, was rede ich da?


»Okay es tut mir leid. Ich weiß, dass du nicht gerne über die Sache mit Moe redest und ich weiß auch, dass ich ein Arschloch bin. Jas Babe, es tut mir leid zu dir will ich alles andere als ein Mistkerl sein, verzeihst du mir?«, fragt er mich und ich bin kurz davor laut los zu lachen. Wisst ihr eine Sache über Lucas muss ich euch noch erzählen; eine Sache, die er über alles andere hasst ist, dass er sich bei Leuten entschuldigen muss. Er sagt immer, dass Entschuldigungen nicht sein Ding seien, aber die war doch echt gut oder? Ich drehe meinen Kopf zu Seite und tue so, als sei ich immer noch beleidigt. »Jas, Jas ich tu alles was du willst nur verzeih mir. Komm schon«, fleht er mich an und ich drehe meinen Kopf, sodass ich ihm wieder in sein perfektes Gesicht mit diesem perfekten Dreitagebart blicken kann. JASMINE! Was redest du da?

»Wirklich alles?«, frage ich ihn hochnäsig und er nickt mit dem Kopf. »Alles nur damit du nicht mehr sauer auf mich bist. Du weißt genau, dass ich es hasse wenn wir uns streiten«, antwortet er und gibt mir die Hand drauf. »Dann will ich, dass du die Woche mit keinem Mädchen flirtest und kein Mädchen mit nach Hause nimmst. Sie sind sozusagen meine Schwestern und ich muss sie vor so einem Arschloch wie dir schützen«, verlange ich von ihm und er blickt mich fragend an. »Du warst gar nicht sauer auf mich!«, nuschelt er leise vor sich hin, als er versteht worauf ich hinaus will. Ich schüttle leicht den Kopf und kann mein Lachen nicht mehr unterdrücken. »Jasmine du bist so ein hinterhältiges…«, beginnt er, doch dann hält er inne. »Miststück, ich weiß«, beende ich seinen Satz und er reibt sich seinen Hinterkopf. »Das hast du gesagt«, meint er und grinst mich an.

»Wenn ihr weiterhin so langsam lauft, dann verpasst ihr sogar die erste Stunde«, ruft Jeremy und fährt langsam an uns vorbei. »Schatz wir könnten die beiden ja mitnehmen«, schlägt Caroline vor und Jeremy grinst breit. Als ob er das nicht schon von Anfang an wollte. »Na gut steigt ein«, gibt er gespielt widerstrebend nach und Lucas und ich steigen in sein Auto ein. Nach guten fünf Minuten sind wir an der Schule angekommen und wir steigen alle aus dem Wagen aus. Caroline und Jeremy laufen händchenhaltend zum Eingang und Lucas und ich laufen nicht weit dahinter entfernt nebeneinander her. »Also mach mich stolz Arschloch«, sage ich und bin gerade dabei in den Aufzug zu steigen, als mich Lucas an meinem Handgelenk packt und wieder aus dem Aufzug zu sich zieht. OH JA! Unsere Schule hat Aufzüge ist das nicht geil? »Na danke jetzt darf ich auf einen neuen warten«, zische ich, als sich die Türen vor meinen Augen schließen. »Das wirst du noch alles bereuen mit deiner Aktion von vorhin«, meint er und lächelt mich breit an. »Das hättest du mir auch später sagen können«, murmle ich und er schüttelt grinsend seinen Kopf. »Fahr mit deinem besten Freund Aufzug und lass mich nicht einfach alleine«, sagt er und ich lächle ihn an. Wir steigen gemeinsam in den nächsten Aufzug der kommt und stellen uns hinten in die Ecke. Ganz viele Mädchen zwängen sich in denselben Aufzug wie unseren und wir werden an die Wand gedrückt. »Wie ich so etwas hasse, wieso bist du auch so ein Verführer«, murmle ich leise vor mich hin und er grinst mich an. Er hat rechts und links von mir seine Hände positioniert und wir blicken uns grinsend in die Augen. »Oh da ist ja Lucas«, piepst ein Mädchen, als hätte sie es erst jetzt bemerkt, dass der absolute Mädchenschwarm der Schule in dem Aufzug ist, in den sie sich offensichtlich mit Absicht reingezwängt hat. Alle Mädchen drehen sich zu uns um und blicken uns fragend an. Man kann ihren Neid förmlich von ihren Gesichtern ablesen. Am liebsten würden sie da stehen wo ich in diesem Moment stehe nämlich direkt vor Lucas der mich grinsend ansieht. Das einzige was ich an der ganzen Sache nicht verstehe ist, dass die Mädchen alle wissen, was für ein Arschloch er ist und dass er nur mit ihnen spielt, aber trotzdem machen sie nicht den Anschein darauf, etwas daraus zu lernen. Sie glauben fest daran, dass Lucas sich plötzlich ändert und zum Kuscheltyp wird. Viele malen sich sogar aus, dass Lucas es noch einmal mit ihnen versuchen würde, obwohl sie nachdem er das bekommen hat was er wollte, knallhart abserviert werden. »Hi Mädels«, begrüßt er sie mit seiner tiefen Stimme und ich kann sehen wie sie ihr Glück noch gar nicht fassen können. Diese hilflosen Mädchen, eigentlich müsste man sie echt retten. Oh ja, Lucas redet nicht mit jedem Mädchen, dass ihn anspricht. Er sucht sich immer ein Opfer aus und wenn er eins gefunden hat, dann ist er solange mit ihr zusammen, bis sie mit zu ihm kommt und nicht andersrum. Ich hab noch nie mitbekommen, dass Lucas mal bei einem seiner Puppen zu Hause war. Er meidet es die Eltern kennen zu lernen. Es war ihm schon peinlich genug, als er meine Mutter kennen gelernt hat, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem will er keine emotionale Grenze überschreiten, na ja das mein er zumindest. »Wie geht es dir Lucas?«, fragt plötzlich eine andere und er lächelt sie frech an. Oh ja, Lucas neue Auserwählte. Ich stoße ihn mit meinem Ellenbogen gegen den Bauch und er blickt mich mit verzerrtem Gesicht an. »3 Tage«, murmle ich leise damit nur er es verstehen kann. Es ist Mittwoch also hat er nur drei Tage das vergnügen sich nicht an die Bräute ranzuschmeißen. Freie Bahn für Moe würde ich sagen. Er blickt mich kopfschüttelnd an. Oh ja Luc, du hast eingewilligt. »Sorry Mädels, aber wir müssen raus, wenn ihr uns vielleicht Platz machen könntet«, bittet er sie und sofort machen sie Platz damit Lucas und ich bequem aus dem Aufzug aussteigen können. Er ist wie ein Star für diese Mädchen, warum auch immer. Vielleicht liegt es an seinen wundervollen Augen, seinem perfekten Lächeln und seiner Art. Er weiß, wie er Mädchenherzen zum Schmelzen bekommt. Jas, was ums Himmelswillen denkst du wieder?

»Wirklich drei Tage?«, fragt er mich entsetzt und wir laufen den Gang entlang und betreten den Chemieraum. »Drei Tage«, antworte ich grinsend und setze mich neben Diana, meiner Chemiepartnerin. »Morgen«, begrüßt sie mich mit dem gleichem Lächeln wie immer und ich begrüße sie mit einem »Hey, schön dich zu sehen«, zurück. Diana ist ein Goldschatz. Ich bin eine totale Niete in Chemie und sie das totale Superhirn. Dank ihr schaffe ich es irgendwie immer, dass meine Lehrerin denk ich hätte Ahnung von Chemie und mir somit immer gute Noten gibt, weil unsere Experimente, die wir im Unterricht machen immer auf Anhieb funktionieren und ich eigentlich nie mehr zu tun habe, als unsere Schutzbrillen zu holen und mich mit Diana zu unterhalten, während sie das ganze Chemiezeug bearbeitet. »Na wie geht’s dir heute?«, fragt sie mich und ich muss grinsen. Sie ist so niedlich, eine gute Freundin und das sage ich nicht nur, weil ich von ihr profitiere! »Gut und dir?«, frage ich sie und sie scheint sich über meine Antwort tatsächlich zu freuen. »Ach es geht besser.« »Was bedrückt dich?«, frage ich sie und sie ist verwundert, dass ich mich dafür interessiere. Hier auf der Schule gibt es nicht allzu viele Menschen, na ja sagen wir so gut wie gar keine, die sich für das Wohl der Superbrains interessieren. Sie ist ein netter Mensch, also warum sollte ich es nicht tun? »Ach meine Katze ist verschwunden und ich mach mir Sorgen um sie«, antwortet sie und ich denke kurz nach bevor ich antworte. Ist es nicht normal, dass eine Katze ab und zu mal draußen verschwinden und nicht nur zu Hause herumlungern? »Ach die wird bestimmt sicher bald wieder auftauchen, wie lange ist sie denn weg?«, frage ich sie und sie grinst leicht. »4 Stunden«, antwortet sie und ich muss mir ein Lachen verkneifen. Also wegen 4 Stunden macht man sich doch keine Sorgen oder? Also ich habe zwar keine Katze, aber das klingt selbst für mich ein wenig lächerlich. »Die kommt bestimmt wieder bei so einer tollen Besitzerin«, meine ich, weil mir nichts besseres einfällt und Diana nimmt mich in den Arm. »Danke das ist lieb von dir«, bedankt sie sich bei mir und ich sage ihr, dass ich damit kein Problem hätte. »Hat denn keiner diese Aufgaben richtig gemacht?«, fragt Frau Lutz und ich hab nicht einmal mitbekommen, dass wir schon seit einer halben Stunde die Hausaufgaben besprechen. »Janette ich bin mir sicher, dass du sie richtig hast. Könntest du sie bitte vorlesen?«, fragt sie mich und lächelt mich an. Sie kann eigentlich so gut wie keinen aus diesem Kurs leiden, abgesehen von Diana und mir, weil wir die „Leistungsträger“ des Kurses sind. »Nennen sie mich doch bitte Jas«, sage ich verzweifelt und habe total vergessen, dass wir Hausaufgaben auf hatten. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal um was es in den Hausaufgaben ging. Diana schiebt mir vorsichtig ihr Blatt hin und ich grinse sie breit an. »Okay Jas, wärst du so freundlich und bereicherst den Kurs mit deinem Wissen?«, fragt sie und ich nicke leicht. Langsam damit mich alle verstehen und damit ich vor allem selbst verstehe um was es hier eigentlich geht, lese ich die Hausaufgaben von Diana vor. Es geht um irgendeine Säure und wenn sie mich darüber ausfragt bin ich geliefert. »Vielen Dank Jas das war eine sehr schöne Hausaufgabe«, sagt sie und notiert sich ein dickes fettes Plus in ihrem Notenheft. KATSCHIING! »Wäre jemand so freundlich und könnte mir die Gleichung von der Säure aufschreiben um die es in der wundervollen Hausaufgabe ging?«, fragt sie und blickt mich an. Oh shit! »Oh ja Diana, sehr gerne«, bemerkt sie und nimmt Diana dran, die auch die einzige ist, die sich überhaupt meldet. Erleichtert atme ich aus. Ich blicke mich im Raum um und sehe lauter Gesichter mit einem riesigen Fragezeichen. Lucas, Jeremy und Caroline sehen mich fragend an. Sie verstehen wohl genauso wenig wie ich von dem ganzen Zeug. »Sehr gut, danke Diana.« Frau Lutz lächelt uns beide an und trägt auch Diana ein fettes Plus in ihr Heft. »Von diesen beiden könnt ihr eine Menge lernen«, erzählt sie so wie fast jede Woche und lobt uns immer wieder was für ein tolles Team wir seien. Oh ja, ohne Diana wäre ich geliefert. Ohne Mist Leute ich wäre eine Versagerin in Chemie. Es würde mir wahrscheinlich so ergehen wie den ganzen anderen Kursmitgliedern. Frau Lutz würde mich hassen, so wie jeden anderen aus dem Kurs, der keine Ahnung von dem Thema hat. Endlich klingelt es und die Chemiestunden sind um. Diana verabschiedet sich von mir und ich verlasse den Chemieraum. »Jas woher weißt du den ganzen Scheiß immer? Ich sehe dich so gut wie nie Hausaufgaben machen geschweige überhaupt etwas für die Schule«, meint Caroline und blickt mich fragend an. Auch Lucas und Jeremy scheinen bei dem Thema mit großem Interesse zuzuhören. »Wer es drauf hat, der hat es halt drauf«, antworte ich und verrate nicht, dass Diana mein Schlüssel für meine erfolgreiche Zukunft ist.

»Wenn das nicht meine Lieblingsmitschülerin ist«, ruft Moe, als wir den Aufzug betreten und er sich mit hineinquetscht.


© by Anica K.


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Kommentare zu "Manchmal ist es eben nicht einfach. [Kapitel 1]"

Re: Manchmal ist es eben nicht einfach. [Kapitel 1]

Autor: Magdalena Möller   Datum: 04.06.2013 13:35 Uhr

Kommentar: super geschichte

Re: Manchmal ist es eben nicht einfach. [Kapitel 1]

Autor: Arree   Datum: 08.06.2013 19:38 Uhr

Kommentar: Toll geschrieben, freue mich schon auf die Fortsetzung

Re: Manchmal ist es eben nicht einfach. [Kapitel 1]

Autor: Anica.   Datum: 24.06.2013 10:26 Uhr

Kommentar: WOW! :D

Re: Manchmal ist es eben nicht einfach. [Kapitel 1]

Autor: Räubertochter   Datum: 01.07.2013 15:00 Uhr

Kommentar: Super gut! Freue mich auf mehr!

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